Körper und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. Oft meldet sich zuerst der Körper zu Wort, auch wenn die Seele schmerzt. Dies geschieht in Form von organischen Beschwerden, körperlichem Schmerz oder Funktionsstörungen.
Körperliche Symptome und ihr Hintergrund
Den Hintergrund dieser körperlichen Symptome können z. B. Mehrfachbelastungen, massive Kränkungen, Bedrohungen, schwere Konfliktsituationen, Erschöpfungszustände, Trauerreaktionen, Traumafolgestörungen und vieles mehr darstellen.
Psychische Erkrankungen
Aber auch psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen können sich hauptsächlich über körperliche Symptome äußern. Jede Emotion bewirkt im Körper auch eine vegetative Reaktion. Angst oder Ärger z.B. wirkt sich auf Herzschlag, Blutdruck, Atmung, Schweisssekretion, Muskeltonus, Verdauung etc. aus. Diese vegetative Beteiligung ist äußerst wichtig, um auf die Anforderungen der Umwelt körperlich reagieren zu können.
Überforderung kann jedoch zur Symptomatik von Schmerz, Verspannungen oder anderen funktionellen Störungen führen. Gemeinsam mit der/dem Therapeut*in werden Sie vielleicht erkennen, dass diese Störungen mit einer Überbelastung, mit einer Überforderung, mit einem Übermaß an Sorgen zusammenhängt und sie auch als Stresssymptome angesehen werden können.
Seelischer Hintergrund
Damit erfährt die/der Patient*in, dass nicht nur ihre/seine organischen Leiden, sondern auch der seelische Hintergrund erkannt und wahrgenommen wird. Gemeinsam mit dem/der Therapeut*in wird sie/er die Zusammenhänge erfassen, verstehen und verändern können.
Symptome als Signal
Die Symptome einer psychosomatischen Erkrankung sind grundsätzlich als Signal zu sehen, dass eine Störung besteht, so wie ein Warnlämpchen am Armaturenbrett eines Autos einen Fehler des Systems signalisiert. Es ist die Differenz zwischen dem Istzustand und dem Sollzustand, der bearbeitet werden soll.
Bio-psychosoziales Modell
Das psychosomatische Symptom wird solange bestehen, bis eine ausreichende Gesamtbehandlung erfolgt ist und somit das Symptom nicht mehr gebraucht wird. Das Symptom kann demnach auch als eine Handlungsanweisung verstanden werden.